top of page
  • AutorenbildB.S

Die Bildungsrevolution: Ein persönlicher Aufruf zur Neubewertung von KI wie Chatgpt in der Bildung.

Liebe Lehrer, Dozenten, Bildungsinstitute und insbesondere die Industrie- und Handelskammer,

 

in einer Zeit rasanter technologischer Entwicklungen steht die Bildungsbranche an einem Scheideweg. Besonders ChatGPT, eine KI-basierte Technologie, hat intensive Debatten unter Pädagogen ausgelöst. Ich möchte in diesem persönlichen Brief die Gründe beleuchten, warum wir, die maßgeblich an der gesellschaftlichen Transformation beteiligt sind, diese Technologie als Chance begreifen sollten, statt sie abzuwerten.



 

Sind wir als Lehrkräfte Bereiter oder Bewahrer gesellschaftlicher Veränderungen?

 

In der Tat, die Rolle der Lehrkräfte als Vermittler zwischen Tradition und Innovation ist von zentraler Bedeutung. Wir müssen uns fragen, wie wir traditionelle Lehrmethoden mit den sich ständig entwickelnden digitalen Werkzeugen und Technologien in Einklang bringen können. Wenn wir beispielsweise die Nutzung von Papier, Stift und Taschenrechner in Betracht ziehen, erkennen wir, dass diese Werkzeuge zwar in ihrer Form einfach, aber in ihrer Anwendung grundlegend und lehrreich sind. Sie fördern ein tiefes Verständnis der Materie und schulen grundlegende Fähigkeiten wie das manuelle Berechnen und Analysieren. Doch in einer Welt, in der digitale Technologien wie ChatGPT & CO. immer mehr an Bedeutung gewinnen, müssen wir uns fragen, ob wir unseren Schülern einen Dienst erweisen, indem wir ausschließlich an traditionellen Methoden festhalten.


Es ist unerlässlich, dass wir bereits ab einem bestimmten Alter in der schulischen Ausbildung den Umgang mit digitalen Werkzeugen wie Excel und ähnlichen Programmen integrieren. Die Annahme, dass der Erwerb dieser Fähigkeiten ausschließlich in der Erwachsenenbildung stattfinden sollte, kann als eine Abgabe der eigenen Verantwortung betrachtet werden. In der heutigen schnelllebigen und technologiegetriebenen Welt ist es für Schüler unerlässlich, frühzeitig Kompetenzen im Umgang mit digitalen Tools zu entwickeln. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für die berufliche Zukunft relevant, sondern auch für das alltägliche Leben und das Verständnis komplexer Zusammenhänge. Indem wir den Schülern beibringen, wie man effektiv mit Programmen wie Excel arbeitet, bereiten wir sie nicht nur auf die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes vor, sondern fördern auch analytisches Denken und Problemlösungskompetenzen.


Es ist daher unsere Pflicht als Lehrkräfte, eine ausgewogene Mischung aus traditionellen Lehrmethoden und modernen Technologien anzubieten. Dies stellt sicher, dass unsere Schüler sowohl die grundlegenden Fähigkeiten erlernen, die seit Jahrzehnten im Bildungswesen vermittelt werden, als auch die digitalen Kompetenzen, die für das heutige Zeitalter unerlässlich sind. Eine solche Herangehensweise ermöglicht es den Schülern, sich an eine sich ständig verändernde Welt anzupassen und in ihr erfolgreich zu sein.


Widerspiegelt die Praxis der IHK unseren Fortschrittsgeist?

 

Die Ironie in der aktuellen Situation ist offensichtlich, besonders wenn wir die Industrie- und Handelskammer betrachten. Während wir in Akademien und Fortbildungseinrichtungen Fortschritt predigen, hält die IHK immer noch an Papierprüfungen fest, ein offensichtlicher Widerspruch zu unserem Appell an Erwachsene, sich an die digitale Arbeitswelt anzupassen. Als Dozenten empfehlen wir unseren Teilnehmern, handschriftlich zu arbeiten, für Prüfungen, die in Handschrift abgehalten werden. Diese Praxis steht in scharfem Kontrast zur Realität des Berufslebens. Würde man im Berufsleben Bilanzanalysen mit Taschenrechner und Papier durchführen, wäre dies ein sicherer Weg in die Arbeitslosigkeit. Die Art und Weise, wie Prüfungen abgehalten werden, ist nicht nur ein fehlender Fortschritt im Sinne der Digitalisierung, sondern mittlerweile eine überlebenswichtige Notwendigkeit. Dennoch scheint es, als ob wir in absehbarer Zukunft nicht in der Lage sein werden, Prüfungen in digitalen Medien wie Word, Excel oder Tablets abzuhalten.

 

 

Ist unsere Kritik an ChatGPT ein Spiegelbild unserer eigenen Ängste?

 

Häufig wird ChatGPT von uns Lehrern als unbrauchbar für die Bildung abgetan, doch sollten wir dies als Anlass zur Selbstreflexion nehmen. Es ist an der Zeit, dass wir erkennen, dass solche Technologien nicht unsere Feinde sind, sondern Werkzeuge, die uns und unseren Schülern zugutekommen können.

 

Welche ungenutzten Möglichkeiten bietet ChatGPT für den Bildungsbereich?

 

Stellen Sie sich vor, wie ChatGPT maßgeschneiderte Arbeitsblätter, Quizfragen oder interaktive Lernmaterialien erstellen könnte, um unseren Unterricht zu bereichern. Diese Möglichkeiten bleiben jedoch ungenutzt, wenn wir an veralteten Methoden festhalten.

 

Sind wir bereit, Integration statt Ablehnung von neuen Technologien zu wählen?

 

Es ist an der Zeit, dass wir die Integration von Technologien wie ChatGPT in den Lehrplan ernsthaft in Betracht ziehen. Statt sich von der Technologie bedroht zu fühlen, sollten wir sie als Werkzeug zur Verbesserung und Erweiterung unserer Lehrmethoden betrachten.

 

Wie können wir als Bildungskräfte unsere eigene Einstellung zur Technologie verändern?

 

Der Einsatz von ChatGPT in der Bildung ist nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch der Einstellung. Wir Lehrer und Dozenten sollten uns für Fortschritt und Innovation einsetzen, um letztendlich nicht nur unseren Schülern, sondern auch uns selbst und der gesamten Gesellschaft zu dienen. Es ist an der Zeit, den Mut aufzubringen, traditionelle Lehrmethoden zu hinterfragen und die Chancen zu ergreifen, die Technologien wie ChatGPT bieten.

0 Kommentare

Comments


bottom of page